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Unterschiede bei der Covergestaltung: eBook versus Print-Buch

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Ein Cover ist nicht gleich ein Cover. Auch hierbei gibt es natürlich Unterschiede, die es bei der Covergestaltung zu beachten gibt und die letztlich Einfluss auf das Erscheinungsbild und damit auf den Umsatz des Buches nehmen können. Welche Faktoren dabei zu berücksichtigen sind, möchte ich im heutigen Beitrag erläutern.

Begriffsabgrenzung eBook und Print-Buch

Unter einem eBook soll hier ein rein digitales Buch verstanden werden. Dabei ist es unerheblich, ob  es sich dabei um ein pdf-Dokument, ein Kindle-Buch oder ein anderes, digitales Dokument handelt. Wichtig ist nur, dass das Buch rein virtuell existiert und nicht „greifbar“ ist. Es kann lediglich über einen Reader gelesen und betrachtet werden.

Das Print-Buch hingegen ist das Gegenteil davon. Es kann in die Hand genommen werden, Seiten können physisch umgeblättert werden und am Ende wandert es in das heimische Buchregal. Zudem entsteht nach dem Kauf eine Versandzeit des Buches oder der Aufwand bis in die nächste Buchhandlung zu fahren. „Digital“ ist hier totale Fehlanzeige.

Natürlich gibt es die Kombinationsmöglichkeiten aus eBook und Print-Buch, wobei die beiden Herausgabe-Versionen unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Um den Ansprüchen dieser gerecht zu werden ist es wichtig auf die Merkmale der jeweiligen Covergestaltung zu achten.

ebookcover Buchcover Unterschied

Das eBook als digitales Medium des Internet-Zeitalters

Das eBook setzt sich zunehmend auf dem deutschen Buchmarkt durch. Vor allem liegt es an der Einfachheit des Mediums, die es vielen Autoren ermöglicht ihre Werke ohne einen Verlag zu veröffentlichen. Der Kapitalaufwand für die Gestaltung ist überschaubar, so dass jeder Autor den „Versuch einfach mal etwas zu veröffentlichen“ wagen kann. Floppt das Buch muss sich niemand um einen riesigen Papierberg kümmern, sondern das digitale Format wird einfach nur entfernt und gelöscht. Läuft das Buch hingegen gut muss sich auch niemand um Nachschub kümmern – es wird immer wieder die gleiche Datei verkauft, die dann vom Käufer auf seinem Reader gelesen werden kann.

Eine Datei aufzurufen und diese auf einem Bildschirm zu lesen ist eine Gewöhnungssache. Vor allem ist sie dann besonders komisch und irritierend, wenn man bis dato nur mit Print-Büchern in Berührung gekommen ist. Trotzdem lernt man mit der Zeit die Vorteile der digitalen Bücher kennen. Nicht nur der meist geringere Preis ist hier interessant, sondern auch das angenehme Lesen dank verschiedener Einstellungen sowie die Mobilität mehrerer Bücher auf einem Speichermedium.

Besonders die jüngere und internetaffine Bevölkerung ist Umfragen nach von den eBooks begeistert. Und damit arbeiten wir bereits die wichtigste Eigenschaft für die Zielgruppe heraus: Aufmerksamkeit! Aufgrund der riesigen Informationsflut, der wir heute gegenüber stehen, haben viele Menschen einen Vorabfilter für sich selbst entwickelt. Informationsquellen werden nur noch oberflächlich gescannt und lediglich relevante Dinge werden durch den Filter hindurch gelassen. Alles zu lesen oder zu bearbeiten ist schier unmöglich.

Nur die Schokoladen-Seite zählt beim eBook-Cover

An den Umstand des Scannens muss sich das eBook-Cover anpassen. Durchschnittlich 10-15 Sekunden verweilt der Blick eines Kaufinteressenten auf einem Titel nebst Bild und Untertitel. Mehr Zeit hat das Cover eines eBooks an der Stelle nicht um zu überzeugen. Mit haptischen Eigenschaften oder sogar dem Geruch von frisch bedrucktem Papier kann das eBook nicht überzeugen, so dass der Fokus vollständig auf dem Cover liegt.

Insofern ist es wenig verwunderlich, dass beim eBook vor allem eine deutliche Schrift mit einer knappen, werblichen Aussagen vorzufinden ist. An dieser Stelle sei nochmal auf die Lesbarkeit der Thumbnails hingewiesen. Wer auf einer Plattform nach Büchern sucht wird die Ergebnisse in einer Liste dargestellt bekommen. Hier werden vor allem die Titel angeklickt und gekauft, deren Cover auf bei einer Größe von 33% vom Original gut lesbar sein. Mindestens der Titel sollte deutlich erkennbar sein, ebenso wie das Coverbild einen Eindruck hinterlassen sollte.

Klickt der Kunde an der Stelle das Buch an, kauft es und liest es durch, spielt der Text auf der Rückseite oder auf der Bindung keine Rolle. Diese würden im Reader als letzte Seite dargestellt werden und sich vor dem Kauf nicht einsehbar. Wer also nur ein reines eBook veröffentlicht, braucht diesen beiden (theoretischen) Flächen keine Aufmerksamkeit schenken. Wichtig und bedeutend ist hier nur das Frontcover.

Bei der Darstellung des Themas und damit auch des Genres eines Buches sollte darauf geachtet werden, dass auch dieses über die verkleinerte Thumbnail-Ansicht erkennbar ist. Wir Menschen haben besonders bei Bildern ein sehr hohes Verständnis von Dingen, so dass das Coverbild für das Verständnis positiv sein kann. Ein Buch über den Vermögensaufbau mit dem Titel „Mehr Geld“ und einem weiß-neutralen Hintergrund weckt Interesse. Mehr Aufmerksamkeit jedoch erregt jedoch ein Cover das neben dem Titel beispielsweise jede Menge Münzen oder Scheine auf dem Cover darstellt. Vermutlich wird dieses aufgrund der höheren Aufmerksamkeit durch die Verbindung von Titel und Bild deutlich besser verkaufen.

Faktoren fuer ein gutes Buchcover

Das Rundum-Wohlfühl-Paket ist das Print-Buch

Das gedruckte Buch ist seit Jahrtausenden ein bekanntes und bewährtes Medium. Entsprechend hoch sind das Ansehen und folglich auch der Wert. In den vergangenen Jahren haben die Verkaufszahlen der über einen Verlag gedruckten Bücher in Relation zum Gesamtmarkt jedoch abgenommen, auch wenn dieser gleichzeitig gewachsen ist. Speziell riesige Anbieter-Plattform wie Amazon oder Books on Demand bieten neben dem eBook auch eine gedruckte Variante an.

Das eröffnet sowohl für den Autor als auch für die Plattformen und Verleger vollkommen neue Absatz-Chancen. Und um diese nutzen zu können, gilt es beim Print-Buch einige Änderungen bei der Covergestaltung vorzunehmen. Während das eBook ausschließlich durch sein Front-Cover überzeugen muss, genießt das gedruckte Buch die volle Aufmerksamkeit des Kaufinteressenten. Er kann es in die Hand nehmen, spüren und darin herum blättern. Diese haptischen Merkmale sind in diesem Zweikampf zwischen digitaler und analoger Variante klare Pluspunkte für die Print-Ausgabe.

Es geht bei der Covergestaltung aber weder um einen Zweikampf noch um ein „Entweder-oder“ sondern vielmehr um ein „sowohl als auch“. Mit dem Printbuch wird einen vollkommen andere Zielgruppe angesprochen. Hier geht es darum in der Auslage der Buchhandlung zu überzeugen, wo die durchschnittliche Zeitdauer deutlich höher als beim eBook ist. Der Interessent nimmt das Buch zur Hand und liest den Text des Backcover um weitergehende Infos zu bekommen. Folglich hat das gedruckte Buch viel mehr Möglichkeiten und Wege zu überzeugen. Das bedeutet einerseits, dass es einfacher ist den Kaufreiz auszulösen, gleichzeitig aber auch, dass es mehr Dinge gibt auf die zu achten ist.

Ein Print-Buch braucht ein Backcover. Das ist unabdingbar. Ohne diesen Text und die Gestaltung auf dem rückwärtigen Klappendeckel ist das Buch unvollkommen und unvollständig. Nach dem Front-Cover ist die zweite Fläche des Buches, auf die der Kaufinteressent schauen wird. Insofern sollten hier auch die Keyfacts über das Buch und optimaler Weise auch über den Autor zu finden sein. Eine kurze Darstellung des Inhalts oder bei Geschichten und Erzählungen ein kurzer Teaser können dabei vollkommen ausreichend sein um den Kaufimpuls auslösen zu können.

Bei Büchern über 100 Seiten, immer abhängig vom gewählten Format, macht es Sinn ein Design der Verbindung von Front- und Backcover zu entwerfen. Hierzu ist die Nennung des Autors sowie des Titels vollkommen ausreichend. Man stelle sich hier ein Buch im Regal vor, auf dessen Bindung keinerlei Informationen stehen. Ein absolutes No-Go in der Covergestaltung, wenn eine ausreichende Dicke des Buches erreicht wurde.

Das Finale Urteil: eBooks vs. Printbuch

Die Unterschiede bei der Covergestaltung in der digitalen und der „analogen“ Variante sind sehr umfangreich. Unterschiedliche Zielgruppen, unterschiedliche Ansprüche und letztlich auch verschiedene Formate führen dazu, dass bei der Covergestaltung eines Buches der Fokus weder auf das eine noch auf das andere Format gelegt werden sollte. Wer sich von vorne herein entscheidet nur eine Variante seines Werkes zu veröffentlichen, braucht sich natürlich nur auf die wichtige Merkmale dieser bei der Covergestaltung zu konzentrieren.

Unsere Empfehlung ist jedoch hier keine Entscheidung für eines der Veröffentlichungs-Formate zu treffen, sondern beide als verschiedene Absatzkanäle zu betrachten und ihnen folglich gleichermaßen Aufmerksamkeit zu geben. Das Cover kann an der Stelle gleich sein und selbstverständlich ändert sich auch der Titel oder der Autor nicht, aber durch das reine Erstellen eines Backcovers und der Beachtung der Schriftgröße des Titels beim Frontcover können zwei Formate parallel zueinander verkauft werden.

Zudem ist der Erstellungsaufwand für die Dateien einmalig. Für das eBook-Cover wird von Amazon eine Mindestauflösung von 300 dpi gefordert; für das Print-Buch sind 72 dpi ausreichend. Das Herunterskalieren der höheren auf die niedrigere Auflösung ist für den Designer kein Aufwand. Allerdings bedeutet der umgekehrte Weg umfangreiche Designarbeiten, die Kosten verursachen, da beim Hochskalieren einer Auflösung die Bildschärfe aufwändig angepasst werden muss.

Wer sein Buch sogar im Audio-Format als Hörbuch veröffentlichen möchte, tut gut daran dem Designer auch hier direkt die notwendigen Daten mitzuteilen. Hier wird das Cover generell in einem quadratischen Design gefordert (angelehnt an das quadratische Design der CD-Booklets), was vom Designer von vorne herein beachtet werden kann. Nachträglich bedeutet die Anpassung der Auflösung wiederrum umfangreiche Arbeiten und höhere Kosten.


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